Klingenquelle, Zwergquelle und Klingenplatz

Klingenquelle:

Der Platz unterhalb vom „Schlössle" wird seit alters her der Klingenplatz ge-nannt, da in unmittelbarer Nachbarschaft die Klingenquelle entspringt. Karst-wasser sprudelt aus dem Boden und man kann sehen, wie Sandkörnchen aufgewirbelt werden. Mit einer Leistung von 15 Litern in der Sekunde wurde von 1912 bis 1965 Staufen’s Wasserleitungsnetz betrieben. Das Wasser der Klingenquelle diente als Antrieb für das Wasserrad, das im Pumpenhaus installiert war (das Pumpenhaus stand am Ende der Gärten der Anwesen – heute – Erasin und Eggert).Durch ein Rohrleitungssystem wurde das Wasser der Zwerquelle von dort als Trinkwasser zum Hochbehälter (Reserve) am Kirchberg gepumpt (dort, wo heute das Haus „Am Kirchberg 13" steht).

Staufen’s ältere Bürger schwörten auf das Klingenwasser dem sie Heilkraft nachsagten. Es soll so mancher damit seine Gliederschmerzen geheilt haben. Seit 1979 befindet sich neben der Klingenquelle eine Kneippanlage, die nicht nur an heißen Sommertagen Besucher aller Altersklassen anlockt.

Die Karstquelle ist bis heute noch nie versiegt und hat in früheren Jahren Staufen und das „Schlössle" vor mancher Brandkatastrophe bewahrt, auch 1971 beim Großbrand im „Schlössle" war sie beim Löschen sehr hilfreich.

Die Zwerg:

Die Quelle vom Zwergbach befindet sich zwischen der Oggenhauser Strasse und der Brunnenstrasse nahe der Zimmerei Stutzmiller auf dem Besitz Kimmerle. Seit der Bachbettregulierung in den Jahren 1953 –1956 ist der Bach entlang der „Lange Gasse" bis zum Anwesen Storer überbaut und ab da wieder sichtbar die Zwergbachstrasse entlang bis zum Klingenplatz, wo sich die Zwerg- und die Klingenquelle zum Zwergbach vereinen und sich gemein-sam auf den 23 km langen Weg durch das Bachtal bis Schretzheim machen und dort in die Egau fließen.

Mit dem Wasser aus dem Zwergbach wurden früher sieben Mühlen versorgt (Viehmühle Staufen, Mühle Ballhausen, Haagmühle und 1 weitere Mühle in Landshausen, Neuhäusler Mühle Bachhagel, Mühle Urban Karl Unter-bechingen und Mühle Haunsheim).

Klingenplatz:

Der Klingenplatz war früher das handwerkliche Zentrum Staufens. Der Groß-teil der Handwerker, Steinmetz, Wägner und Schmied wohnten am Klingen-platz. Seit 1919 befand sich auch die Gemeindewaage dort. Am Klingenplatz, Staufen’s Dorfplatz, wurden schon immer viele schöne Feste gefeiert.

Berta Gieß und Gerhard Erasin

      weiter