Brauchtum zum
Johannisfeuer
Der Johannistag wird auch
heute noch als ein Fest des Sommerhöhepunktes gefeiert. Die Johannisnacht am
24. Juni gilt als die kürzeste Nacht des Jahres. An keinem Tag des Jahres
leuchtet die Sommersonne länger.
Die Blütezeit der Pflanzen
und Bäume war vorüber und die Zeit, in der der die
Natur viel Sonne brauchte, begann. Mit hoch aufgeschichteten Holzstößen
glaubte man der Sonne näher zu sein, sie aufheizen zu können und damit für
mehr Licht und Wärme für die reifenden Früchte auf der Erde zu sorgen.
Zum Johannisfeuer gehört
der Segenbringende Sprung über das Feuer. Er überwindet Unheil, reinigt von
Krankheit und wirkt je besser, je mehr über das Feuer springen. Wenn ein
Liebespaar sich bei diesem Sprung nicht losließ, so deutete dies den Menschen
früher als ein gutes Zeichen für die bald bevorstehende Hochzeit. Sprang ein
Paar gemeinsam in das Johannisfeuer bescherte ihnen das für ihre Liebe
weiterhin Glück.
Das Sonnwendfeuer-Abbrennen
ist ein uralter Brauch der noch aus keltischgermanischer Zeit stammt, und wurde,
wie er Name schon sagt, zur Sommersonnenwende durchgeführt. Die Kirche hat
diesen Brauch immer wieder bekämpft, da sie ihn aber nicht ausrotten konnte,
machte sie aus der Not eine Tugend und legte ab dem 12. Jahrhundert auf diesen
Tag das Fest „Johannes des Täufers“, der „Leuchte der Menschheit“, um
ihm seinen heidnischen Charakter zu nehmen. Daher der Name „Johannisfeuer“.
Das Johannesevangelium
steigert die Lichtsymbolik noch, wenn es erzählt: „ Es trat ein Mensch auf,
der von Gott gesandt war, sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis
abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht
selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh. 1,6-9).
Es war auch ein „Tag der
Heilkräfte“, an man die „Johanniskräuter“ (Margarite, Arnika, Bärlapp,
Beifuss, Eisenkraut, Kamille, Klette, Quendel, Ringelblume), die Blumen für die
Hausapotheke sammelte. Die Königskerze (Verbascum) heißt auch
„Sonnwendblume“ und steckt als wichtigstes Zubehör meist in der Mitte des
Kräuterbuschels.
Einige Bauern- und Wetterregeln für
den Johannistag:
Kleine Kräuterkunde:
Seinen Namen bekam das
heilkräftige Kraut wahrscheinlich, weil es um das Fest Johannes des Täufers blüht.
Schon im Mittelalter wurde Johanniskraut von Kräuterfrauen verwendet um
schlechte Gedanken zu vertreiben.
Volksnamen: Hexenkraut, Hartheu, Sonnwendkraut, Elfenblut Waldhopf, Herrgottsblut
Medizinische
Eigenschaften: Antiseptisch,
harntreibend, narbenbildend, wundheilend
Zum Schluss ein Gedanke zum Nachdenken und
vielleicht zum Grübeln
Ein Volk, das seine Tradition vergisst, hört
auf zu bestehen!
Petra
Eberhard